Letztens bin ich zu einer privaten Hochzeit gegangen wurden, wo ich zweifelsfrei freiwillig erschienen bin. Es war eine Hochzeit, die für mich wohl als „Pflicht-Verantstaltung“ zu definieren war. Wie auch immer. Die Hochzeit lief folgendermaßen ab:
Wir haben uns mit dem Bräutigam getroffen, haben ein wenig über alltägliche Sachen wie das Arbeitsleben besprochen und haben uns wie es der Planung der Hochzeit entsprach im Saal versammelt. Ich als stolzer Ostdeutscher mit einem Wohl-gemeinten gefüllten Flachmann bewaffnet saß mich auf meinen mir zugewiesenen Platz. Musik erspielte und der Bräutigam stand mit dem Rücken zur Türe. Erst als die Braut erschien, wand der Bräutigam sich der Türe mit dem Bauch zu. Er schien sichtlich in einer betroffenen Stimmung zu haben, da ein salzhaltiges Gemisch seine Augen untermalten. Als nun die Braut nach mehreren Minuten endlich dem Tisch nahe war, wo beide ihre Unterschrift mehrfach abgeben mussten, wurde es Zeit für eine Predigt. Diese Handelte unter anderem von Liebe und anderen für mich unverständlichen Gefühlen, die den Zusammenhang von Weiblein und Männlein (oder von mir aus auch anderen Geschlechtsteilnehmern) beschrieben. Da ich allerdings mit dem Verspeisen meines Flachmanns beschäftigt war, verstand ich ziemlich genau folgendes:
Blablabla, Liebe hält ewig, Blabla. Die Liebe ist für immer, Blabla.
Da dies eine Art Fremdsprache für mich aufwies, stellte ich mir meine Art einer Hochzeitsrede vor, die mir deutlich verständlicher vorkommen würde. Folgendermaßen würde sie Ablaufen:
Sehr geehrte Volldioten,
wir haben uns heute hier mehr oder weniger freiwillig versammelt, um zwei (beziehungsweise drei, die eine Person meldete sich als zwei Personen an), Leute der Steuerregulierung schuldig zu bekennen. Beide Partner haben sich vermutlich freiwillig entschlossen, den ewigen Bund der Ehe zu beschließen. Mein Beileid an dieser Stelle. Beide Seiten meinten nahezu nüchtern, dass sie sich für immer lieben, vertrauen und niemals Fremdgehen werden. Da dieser seltene Fall nahezu unmöglich ist, lasset mich ein paar Worte sprechen:
Mir fällt nichts ein. Somit kommen wir zur Beendigung des Vortrages.
Wollen Sie „[Namen hier einfügen]“ den Fettsack lieben, ihn hundertfach hintergehen, ihn niemals sexen und für immer hassen bis an seinem baldigen Lebensende? Somit antworten Sie mit einem kurzen „von mir aus“.
Und wollen Sie „Fetter ITler“ die vor Ihnen stehende Person „lieben“, niemals besexen und rein aus wirtschaftlichen Gründen als Person für ihrem kurzen Leben nehmen? So antworten Sie mit „Was habe ich schon für eine Wahl, die Scheiße habe ich jetzt eh schon bezahlt“.
Somit ernenne ich Sie beide als „Vollidioten und Steuerhinterzieher Platz 1 der BRD“. Sie dürfen sich nun tief in die Augen schauen und die Entscheidung bereuen.
[An dieser Stelle sollte die Menge jubeln oder ein lautes „HUUUS!“ abgeben.]
Nach diesem Ereignis trifft sich nun die Menge für eine gründliche Alkoholisierung des Gehirnes (wohinter ich keinesfalls stehe, denn Alkohol ist schlecht und so) und eine ordentliche Befressungsfeier, die aus sehr viel ungewürzten Pommes ohne Ketchup, verbrannten Fleischersatz und trockenen Kartoffeln besteht. (Nicht, als würde ich aus Erfahrung sprechen oder so).
Ja, so ungefähr stelle ich mir meine Hochzeit vor. Eines Tages wird es möglicherweise dazu kommen, dass ich eine Person heirate, um viel Geld zu sparen. Dabei spreche ich natürlich nicht von einer Scheinehe oder sonstiges liebe BRD, sondern von einer nahezu normalen Hochzeit.
Egal wie, Hochzeiten können was echt schönes und romantisches sein, damit man mich nicht falsch versteht. Ich halte nur das vorgeplänkelte Verhalten der Personen nicht aus, die dafür bezahlt werden, eine Rede zu halten. Als ob die das vollkommen ernsthaft meinten würden! Die rattern doch nahezu den gleichen Text mehrfach die Woche runter. Korrigiert mich, falls ich komplett falsch liege, aber Hochzeiten sind meistens vollkommene Zeitverschwendungen für die Gäste. Zumindest wenn nicht ausschließlich Familienmitglieder dort sitzen, die sich für das Prozedere zu 100% engagierten. Ich sehe Hochzeiten in dieser Form als sinnlos an. Wieso muss das alles immer so ernst sein? Wieso dürfen Späße bei Hochzeiten nicht gebracht werden? Ist das ein Event, wo Spaß vollkommen verboten ist, und die Ernsthaftigkeit regiert? Ich finde wir sollten in jeglicher Situation ein wenig gute und spaßige Laune verbreiten können. Denn genau so etwas macht doch eine Hochzeit aus, oder? Jeder Gast soll sich passend fühlen. Und welcher Gast fühlt sich unpassend in der Situation, wenn es darum geht, ein Ereignis spaßig zu vermitteln? Genau. Niemand sollte das.
Aufgrund dessen wünsche ich einen schönen Abend und ein typisches „Cheers“ zum Abschied.
Mit freundlichen Grüßen,
euer „Fetter ITler“
Achtung: Dieser Text soll keinen Beleidigen oder auf irgendeiner Art verletzen. Dies ist eine Satireseite und ich erwarte, dass meine Aussagen auch dementsprechend so verstanden werden, wie sie gemeint sind. Ich übernehme keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.
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